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Erinnerungen an Pinar del Río

Für ihren persönlichen Gebrauch fertigen die Tabakbauern aus Pinar del Rio Zigarren aus frischen Tabaken und wickeln sie in Blätter der Königspalme ein. Die Yagua von J.C. Newman Cigar Co. ist eine Hommage an diese Bauernzigarren.
#ZIGARREN 18. Mai 2025

«Meine Familie arbeitet seit vielen Generationen mit Tabak», erzählt Lazaro Lopez, der in den 1940er Jahren in Kuba aufwuchs und heute als Co-General-Manager die J.C. Newman Pensa Cigar Factory in Nicaragua leitet. Mit seinem Grossvater verbrachte er unzählige Stunden auf den Tabakfeldern von Pinar del Río. Auf der Familienfarm rollte der Grossvater Zigarren aus frische Tabakblätter aus den Trockenscheunen, ohne Formen oder Pressen. Um seine Zigarren sicher aufzubewahren, band er eine Handvoll davon mit Stücken der kubanischen Königspalme zusammen, die als Yagua bekannt ist. Wenn er bereit war, seine persönlichen Zigarren zu geniessen, habe er eines der Bündel hervorgenommen und es geöffnet. «Er liebte es, dass jede Zigarre ihre eigene, einzigartige Form hatte. Er nannte diese Zigarren Yagua – nach der Palme und ihren leuchtend roten Samen. Ich erinnere mich noch gut an das reiche Aroma und den Geschmack der Zigarren».

Als Lazaro Lopez mit Drew Newman, dem Vertreter der vierten Generation der J.C. Newman-Familie, über seine Erinnerungen an Kuba und seinen Grossvater sprach, entstand die Idee, die Yagua-Zigarren wieder zum Leben zu erwecken. Lazaro Lopez machte sich an die Arbeit und fertigte die Zigarren genau so, wie sein Grossvater: Ohne Pressform, ohne Presse, mit Tabaken direkt aus der Trockenscheune. Im Jahr 2020 brachte J.C. Newman die erste Kleinserie dieser Zigarren auf den Markt.

«Yagua ist eine schwierige Zigarre in der Herstellung, da wir ein unterfermentiertes Connecticut-Broadleaf-Deckblatt verwenden, die Einlagetabake anders mischen und nicht die üblichen Werkzeuge und Techniken einer Zigarrenfabrik einsetzen», sagt Drew Newman. «Da die Zigarren noch feucht zusammengepresst und gebunden werden, hat jede eine leicht andere Form. Jede Zigarre ist wirklich einzigartig.» Weil die Zigarren mit einem nicht fertig fermentierten Deckblatt gefertigt werden, lässt J.C. Newman die Yagua-Zigarren in den Palmbündeln ein Jahr reifen, bevor sie in Handel kommen.

Das Connecticut-Broadleaf-Deckblatt stammt aus den USA, die Einlagetabake aus Nicaragua. Die mittelkräftige Zigarre entwickelt ein Grundaroma mit erdigen Noten und schwarzem Pfeffer. Die jährliche Produktion beträgt etwa 1.000 Kisten.